Bericht zur DLM Hannover

Zuletzt aktualisiert: 06.11.2014 Veröffentlicht: 06.11.2014 Kategorie: WSJ Drucken


Vorangestellt seien zunächst ein paar Infos, wie ihr euch eine DLM in etwa vorstellen könnt:

Jeder Landesschachverband darf eine oder zwei Mannschaften für dieses Turnier anmelden. Dabei muss beachtet werden, dass je einer der acht Stammspieler aus den Altersgruppen U20, U18, U16, U14, U12, U20w, U16w und U12w kommt. Das Regelwerk für die Reihenfolge der Aufstellung sieht vor, dass ein Spieler x einer Mannschaft nur dann am Vorderbrett seines Mitspielers y aufgestellt werden darf, wenn x max. 200 DWZ weniger aufzuweisen hat als y. Das ist deswegen wichtig, damit niemand auf den dummen Gedanken kommt, die U12w-Spielerin am 1. Brett aufzustellen. Nach dem Motto, „unser Brett 1 wird verheizt werden, aber unsere anderen Bretter punkten dadurch besser“.
Eine Mannschaft muss aber nicht zwangsläufig aus acht Spielern bestehen. Man konnte bis zu zehn Spieler melden und lässt diese rotieren. Viele Landesverbände machten von diesem Hilfsmittel Gebrauch. Für deren Gegner ist eine effiziente Vorbereitung unglaublich schwierig, weil sich viele Spieler z.T. auf 2-3 mögliche Gegner einstellen müssen.
Gespielt wurden 7 Runden nach Schweizer System. Die Tabelle ermittelt man, indem man der Reihe nach erstens die Mannschaftspunkte (MP), zweitens die Brettpunkte (BP) und drittens die Buchholz-Wertung absteigend sortiert. Als Bedenkzeit wurde der Fischer-Modus verwendet. Jeder Spieler bekam 1,5 Stunden für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest der Partie zzgl. 30 Sekunden pro Zug von Beginn an.

Auf http://www.deutsche-schachjugend.de/dlm-portal-2014.html findet ihr alles Wissenswerte zur DLM 2014. Dort könnt ihr u.a. Partien downloaden und online nachspielen sowie Fotos anschauen.

Jetzt aber zum eigentlichen Turnier:

Das Turnier dauerte vom 2. bis zum 7. Oktober. Außer dem Saarland und Bremen waren alle Landesverbände vertreten; Niedersachsen, Baden und Hessen meldeten sogar jeweils zwei Teams; zusätzlich gab es das Team Nord, was regelrecht zusammengewürfelt war und dessen Spieler aus den Landesverbänden Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Berlin und Sachsen-Anhalt stammen. Wer richtig gerechnet hat, kommt auf 19 an der DLM teilnehmende Mannschaften.

Württembergs auserwählte Spieler waren Ulrich Zimmermann (U20, TSV Schönaich, 2364 DWZ, 2353 ELO), Danijel Gibicar (U18, SK Bebenhausen 1992, 2142 DWZ, 2164 ELO), Patrick Höglauer (U14, SV Backnang, 2087 DWZ, 2042 ELO), Tobias Schmidt (U16, SC Erdmannhausen, 2088 DWZ, 2050 ELO), Elisa Zeller (U20w, SF 1876 Göppingen, 1921 DWZ, 1922 ELO), Sandra Weber (U16w, SC Neckarsulm, 1820 DWZ, 1800 ELO), Marc Schallner (U12, SF 59 Kornwestheim, 1654 DWZ, 1660 ELO) und Jenny Höglauer (U12w, SC Grunbach, 1026 DWZ).

Beinahe in jeder Altersklasse sagte der stärkste in Frage kommende Württemberger Spieler für die DLM zu. Die Voraussetzungen für einen guten Tabellenplatz waren also relativ gut. Mark Kvetny (U18), Linda Gaßmann (U16w) und Jacqueline Kobald (U12w) mussten im Vorfeld leider absagen, konnten aber adäquat ersetzt werden.

Komplettiert wurde das Team durch Marcs Vater, Martin Schallner, der uns allen wichtige Arbeit abnahm und uns sehr unterstützte, und durch die Trainer Boris Latzke (SK Bebenhausen 1992, 2189 DWZ, 2259 ELO) und meine Wenigkeit, Philipp Müller (U21, SC Neckarsulm, 2153 DWZ, 2088 ELO).

Unsere Anreise erfolgte am 2. Oktober in der Frühe mit einem Fernbus-Unternehmen. Nach 7-stündiger Fahrt kamen wir nachmittags guter Dinge in der JuHe in Hannover an. Einige von uns nutzten den spielfreien Anreisetag und besuchten das nahegelegene Oktoberfest. Dieses hat überhaupt nichts mit dem bayrischen zu tun, sondern ist vielmehr der Name des Hannoveraner Rummels. Abends trafen wir uns zu einer Besprechung und steckten uns das Ziel, mind. Platz 7 im Endklassement zu erreichen und wenn es gut läuft, evtl. auch auf die Top-5-Platzierungen zu schielen.

In der Folge gebe ich immer mal wieder Hinweise auf lehrreiche Württemberger Partien, die ihr gerne nachspielen dürft!


In der 1. Runde (3. Oktober, morgens) wurden wir (nach der Durchschnitts-DWZ waren wir 8.-Gesetzter) gegen das 17.-gesetzte Mecklenburg-Vorpommern gelost.
Allerdings gab es schon gegen MVP einen lauten Warnschuss. Wir konnten uns hauchdünn mit 4,5:3,5 durchsetzen und konnten unsere Favoritenrolle leider nur teilweise bestätigen. Ulrich erkannte vor Ausführen seines 10. Zuges, in welchen er sehr viel Zeit investierte, dass irgendetwas in der Eröffnung schief gelaufen sein musste und er kein bequemes Figurenspiel aufziehen könne. Folgerichtig, würde ich sagen, entschied er sich für ein Abspiel mit Figurenopfer für zwei Bauern und Angriff im 15. Zug. Um den 30. Zug lenkte er dann mit wenigen Sekunden auf der Uhr in eigentlicher Gewinnstellung ins Dauerschach ein. Wer findet den Gewinnweg im 30. Zug von Weiß? (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/1-8-1/)
Dank Patricks Start-Ziel-Sieg (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/1-8-3/), Elisas Comeback (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/1-8-5/), Ulrichs Remis und Sandras kurz darauf folgendem Sieg im Endspiel mit Mehrbauer und gutem Springer gegen schlechten Läufer (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/1-8-6/) konnten wird die ersten 2 Mannschaftspunkte einfahren.
Endstand: Württemberg 4,5-3,5 Mecklenburg Vorpommern



Am Nachmittag gab es unweit des Hannoveraner Fußballstadions ein „Kondi-Blitz-Turnier“. Hierbei spielen 2 Teams á 4 Spieler gegeneinander im K.O.-Modus (Sieger kommt eine Runde weiter, Verlierer scheidet aus) eine einzige Blitzpartie. Die Spieler müssen sich ca. 15 Meter vom Schachbrett entfernt in Reih und Glied aufstellen und immer wenn ein Spieler der gegnerischen Mannschaft gezogen und die Uhr gedrückt hat, darf der nächste Spieler des eigenen Teams zum Brett rennen, einen Zug ausführen und wieder zurück rennen, abklatschen und sich hintanstellen. Pro Zug vergehen ca. 10 Sekunden, da wir keine Usain Bolts sind. Deswegen wurde mit 8 Minuten Bedenkzeit gespielt. Man bezwang also dann seinen Gegner, wenn dieser entweder die Zeit überschritt oder einen ungültigen Zug machte oder sich in den ersten ca. 50 Zügen mattsetzen ließ.

Gleich zu Beginn kam es zum Baden-Württemberg-Derby. Elisa, Sandra, Tobias und Marc waren sehr schnell unterwegs und erarbeiteten sich einen 30-Sekunden-Vorteil. Allerdings wurden wir mattgesetzt, als der Gegner nur noch knapp 8 Sekunden auf der Uhr hatte. Hätten wir das Matt um ein, zwei Züge hinausgezögert, hätten wir das prestigeträchtige Match auf Zeit gewonnen. So aber waren wir früh ausgeschieden.



In der 2. Runde (4. Oktober, morgens) bekamen es wir mit einem anderen Nachbarn aus dem Süden zu tun, das nominell leicht bessere Bayern stand auf der Tagesordnung!
Der altbekannte Philipp Wenninger im Dienste vom SC Erlangen 1948/88 leistete sich gegen Ulrich mit 11.e3? einen folgeschweren Aussetzer (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/2-3-1/), was er mir (Mannschaftsführer Württembergs) noch während der Partie beim Spazierengehen unverblümt mitteilte. Man kennt sich halt. Ansonsten gab es gegen Bayern aus unserer Sicht nur Nullen und Unentschieden. Mit dem 3:5 konnten wir brettpunktemäßig sogar noch zufrieden sein, weil Tobias Gegner mit 20 Minuten auf der Uhr im 69. Zug mit dem Turmschach den Sieg herschenkte (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/2-3-4/) und Tobis sich mit einem Lächeln im Gesicht das Remis sichern konnte. Wer findet den weißen Gewinnweg im 69. Zug statt 69.Tf4+?
Endstand: Württemberg 3-5 Bayern



In der 3. Runde (4. Oktober, nachmittags) wartete das „Team Nord“ auf uns. In dieser Begegnung konnten wir endlich unserem Gegner unser Spiel aufzwingen. Sehenswert wie Danijels Gegner mit dem 10. Zug ins Verderben (Figurenverlust vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/3-5-2/) rennt. Wären euch die weißen Probleme nach 10…g5! aufgefallen? Schön war Ulrichs Schlussstellung, ein herrliches Matt (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/3-5-1/)! Schön war auch, dass Danijel, Tobi, Marc und Jenny in Runde 3 gewannen und somit jeder Württemberger schon nach 3 Runden mind. einmal gewinnen konnte!
Endstand: Württemberg 7-1 Team Nord



In der 4. Runde (5. Oktober, morgens) durften wir „schon wieder“ gegen Baden spielen. Baden 1 erwartete uns mit FM Christopher Noe (U18, SC Eppingen, 2373 DWZ, 2330 ELO) und IM Leon Mons (U20, SC Eppingen, 2439 DWZ, 2419 ELO) an den ersten beiden Brettern. Das Spiel gestaltete sich derart aussichtslos, dass ich Danijel kurz vor der Zeitkontrolle ein Remisverbot gegen den Internationalen Meister erteilen musste, sodass wir eine Minimal-Chance auf ein 4:4-Unentschieden aufrechterhalten konnten. Als noch ein paar Partien zu unseren Ungunsten kippten, gab ich Sandra die Erlaubnis, trotz Mehrbauer ins Remis einzufädeln. Ihr junger Gegner hatte immerhin eine tödliche Bauernumwandlungs-Idee. Nach kurzer Rücksprache mit dem Badener Mannschaftsführer lehnte der Kleine das Remisangebot ab und verwandelte im Endspiel (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/3-5-1/). Die Partie war die längste der Runde und es blieb kaum Zeit für die Vorbereitung auf unseren nächsten Gegner. Einzige Lichtblicke in dieser Runde waren Tobias Vorbereitungs-Sieg gegen Paula Wiesner (8.Db3! vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/4-2-4/) sowie Elisas Sieg (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/4-2-5/). Elisas Gegner zog das sehr dumme 30.Tc1??, als ich neben dem Brett stand. Wie hätte Schwarz fortfahren müssen, wenn Weiß stattdessen 30.Sf1 gefunden hätte?
Endstand: Württemberg 2-6 Baden 1



In der 5. Runde (5. Oktober, nachmittags) kamen wir gegen Hessen 2, dem wir nominell etwas überlegen waren. Unsere Mannschaft war etwas unzufrieden mit sich selbst, dass man bislang immer abwechselnd gewann und verlor. Die nominell Schlechteren konnte man zwar in die Knie zwingen, dafür war gegen die Besseren bisher keine winzige Überraschung möglich. Mir gefiel aber gut, dass die Spieler nicht untereinander haderten, sondern mir das persönlich mitteilten. So war fast jeder mal kurz schlecht gelaunt, steckte aber nicht die komplette Mannschaft damit an. UND, die Mannschaft zeigte eine Reaktion. Ulrich (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/5-5-1/), Tobias (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/5-5-4/) und Elisa (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/5-5-5/) zerpflückten ihre Gegner. Danijel bekam sein Wolga-Gambit aufs Brett und gewann die – wie ich finde – äußerst interessante Partie (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/5-5-2/). Sandra und Marc wollten mit ihren Gegner schnelle Remisen vereinbaren, was ich aber zu verhindern wusste, weil die beiden noch keine 20 Züge gespielt hatten. Wer weniger als 20 Züge spielt und dann remis vereinbart, hat das große Problem „Sofia-Regel“ an der Backe: die unentschieden ausgegangene Partie wird im Nachhinein genullt! Sandra konnte in der Eröffnung durch die Bauerngabel 13…d5! eigenen Figurenverlust vermeiden, der stattdessen nach 13…Lxe4? 14.Ld2 D beliebig (z.B. 14…Dc7) 15.Dxe4 (deckt den anfälligen Lc4) tatsächlich der Fall gewesen wäre. Übrig blieb ein Mehrbauer, den sie im Bauernendspiel verwerten konnte (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/5-5-6/). Marcs Turmendspiel sah für mich vorteilhaft für ihn aus, weshalb ich ihm das Remis ausredete, obwohl er zwei Mal bei mir nachfragte und die Gegnerin ihm das bestimmt drei Mal angeboten hatte. Wie mir Ulrich nach der Partie richtigerweise mitteilte, dass ein früheres …f6! Marc einige Probleme bereitet hätte, die Partie überhaupt remis zu halten, da seine Türme sich am Damenflügel verrannt haben, war ich dann doch heilfroh, dass die Partie immerhin remis ausging (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/5-5-7/).
Endstand: Württemberg 5,5-2,5 Hessen 2

Für mich hieß es am Abend, Abschied zu nehmen. Am 6. Oktober starteten meine Vorlesungen, weshalb ich den Nachtbus gen Süden nahm. Boris Latzke übernahm für die restlichen zwei Runden den Posten des Mannschaftsführers.



In Runde 6 (6. Oktober, morgens) spielten wir gegen Berlin – ein nominell etwa gleichstarker Gegner. An den vorderen drei Brettern verloren wir, aber immerhin gestalteten wir die Begegnung scheinbar fast ausgeglichen. Ulrich ist in eine Eröffnungsfalle in der Philidor-Verteidigung getappt. In dieser Eröffnung ist die Zugfolge von Schwarz extrem wichtig, wozu diese Partie als gutes Anschauungsmaterial dienen dürfte (vgl. http://www.deutsche-schachjugend.de/2014/dlm/partien/5-5-7/).
Endstand: Württemberg 3,5-4,5 Berlin



In der Schlussrunde (7. Oktober, morgens) spielten wir gegen Sachsen-Anhalt. Nominell waren sie etwa in der Kragenweite von Hessen 2. Vermutlich war die Stimmung im Württemberger Lager leicht angeschlagen. Die permanente Abwechslung von Sieg und Niederlage ist eine ziemlich nervige Sache und schlaucht die Spieler sehr! Ich habe die Zwischenstände live übers Internet verfolgt und es sah sehr gut für uns aus. Leider verloren wir die letzte laufende Partie des Turniers, wodurch Sachsen-Anhalt noch ausgleichen konnte.
Endstand: Württemberg 4-4 Sachsen-Anhalt



Nichts war es also mit dem 7. Platz, wie sich jeder sicher denken kann. Mit 3 Siegen, 1 Unentschieden und 3 Niederlagen lieferten wir eher eine durchschnittliche Leistung ab. Die Schlusstabelle liest sich übrigens sehr interessant. Hätten wir in der Schlussrunde mind. 5-3 gewonnen, wäre Württemberg tatsächlich 7. geworden. Zum gesteckten Ziel fehlten am Ende ein Brettpunkt und ein Mannschaftspunkt! Im Falle eines 4,5-3,5-Sieges in der Schlussrunde wären wir 9. geworden. In Wahrheit aber wurden wir 11., wodurch wir Baden 2 auf den 12. Rang verweisen konnten. Es reicht ja, dass sich Baden 1 den Turniersieg schnappte, herzlichen Glückwunsch dazu an dieser Stelle! Hätte Württemberg in der Schlussrunde übrigens verloren, dann wären wir auf den 16. Platz abgerutscht. Knallhart, aber so ist das eben, wenn es so eng zugeht!

So ist der 11. Platz bei 19 Teilnehmern ein Ergebnis, das zwar nicht die Erwartungen erfüllte, aber es entschieden Nuancen (nach oben wie nach unten hin).

Hervorragend präsentierte sich Elisa, die sensationelle 6,5 Punkte erzielen konnte! So eine Spielerin wünscht sich jeder Mannschaftsführer. Ich meine damit nicht einmal nur ihre Punkteausbeute. Vielmehr gefiel mir, wie sie Ruhe ausstrahlte und diese auf die Teamkollegen übertrug. Dann kümmerte sie sich noch um die zwei anderen Mädels in unserem Team. Das mit Elisa, das passte einfach!

Ulrich, Danijel, Tobi und Sandra waren gut aufgelegt. Sie spielten gutes Schach und erfüllten meine Erwartungen. Hervorzuheben ist natürlich Ulrichs Prestige-Sieg gegen Philipp Wenninger.

Patrick erwischte leider ein Turnier zum Vergessen. Nach anfänglichem Start-Ziel-Sieg folgten viele Niederlagen und ein Remis. Patrick ist noch jung und durchlebt gerade eine schwierige Phase. Er spielt technisch gutes Schach, hat aber zwischendurch immer mal Schwierigkeiten, eigentlich sicher gewonnene Stellungen zu verwerten. Er ist ein Wohlfühl-Spieler und wird es schaffen – da bin ich mir sicher – externe Unruhen bald schon auszublenden und dann steht seinen Erfolgen nichts im Wege.

Es ist Zeichen der Charakterstärke unserer Mannschaft, dass viele Spieler aktiv auf Patrick zugegangen sind und ihn aufgebaut haben. Dieser gute Umgang ist mir einiges wert und kompensiert den Tabellenplatz im Mittelfeld.

Für Marc und Jenny war es jeweils die 1. DLM, wenn ich richtig informiert bin. Jetzt wissen die beiden, wie es so auf einer DLM ist. Die Eingewöhnungsphase ist jetzt abgeschlossen. Es war wichtig für mich, das zu beobachten.

Danke an Ulrich, Danijel, Tobias, Patrick, Marc, Elisa, Sandra, Jenny, Martin und Bors für eine unvergessliche DLM. Ihr Spieler ward für uns Betreuer leicht zu bändigen; auf euch Betreuer konnte ich mich gut verlassen. Ein riesiges Dankeschön auch an Steffen Erfle, der mir bei der Organisation tatkräftig zur Hilfe stand.

Bei der DLM 2015 werden wir in der U20, U18, U16 und in der U20w sehr gut aufgestellt sein. Es stellt sich die Frage, wer die Lücken in der U14, U12, U16w und U12w schließen wird. Seht das als Appell an alle Jugend-Jahrgänge da draußen, im Hinblick auf die DLM 2015 an eurem Schachspiel zu arbeiten. Wer weiß, vielleicht klappt´s dann ja mit einer Nominierung nächstes Jahr?!

Philipp Müller (Schachclub Neckarsulm)