In der U18 holte Arno 4,5 Punkte und somit 50%. Seine vier Siege beinhalteten starke Endspieltechnik sowie totale Zerlegung des Gegners in einer taktischen Schlacht. Als Lohn stehen eine 2100er-Performance, ein DWZ-Gewinn von über 30 Zählern und eine Verbesserung von Rang 25 auf Platz 17 zu Buche!
Bei den Mädchen hatte Katrin einen schwierigen Start. Nach vier Runden hatte unsere Meisterin aus dem Vorjahr noch keinen Sieg (drei Remis, eine Niederlage) auf der Habenseite. In den nächsten vier Runden holte sie dann aber 3,5 Punkte. Gerade als man dachte, der Knoten wäre geplatzt, stand schon die Schlussrunde an, in der sie gegen die zukünftige Deutsche Meisterin Teodora Rogocenco (Hamburg) antrat. Teodora ging aus objektiver Sicht ein unfassbares Risiko ein und stand mit Weiß nach elf Zügen vor einer Ruine. Doch wenig später opferte Katrin unbegründet eine Figur und verlor in der Folge. Mit 5 Punkten verschlechterte sich Katrin auf den 10. Rang.
Wendy soll vor Turnierbeginn gesagt haben, sie könne gar kein Schach spielen und sie wäre mit dem vorletzten Platz bereits zufrieden. Wendy holte mehr als beachtliche 50% (4,5 Punkte), verbesserte sich um zwei Plätze auf den 14. Platz und gewann über 20 Punkte.
In der U16 holte Simon 5 Punkte und schrammte knapp an einer einstelligen Platzierung (11.) vorbei. In den letzten Turnieren (Deutsche Schulschachmeisterschaft, Sulzfeldopen) bewies Simon seine verbesserte Spielstärke und auch diese DJEM ging zunächst gut für ihn los. Die Weißniederlagen aus Runde 3 und 5 lesen sich da natürlich nicht besonders gut. Aber in den Runden 6 bis 8 gelang ihm eine Siegesserie, in der er u.a. Julius Muckle (Rheinland-Pfalz) schlug. Die vorbereitete Variante gegen David Färber (Baden) in der Schlussrunde kam sogar aufs Brett, der Engine-Zug 12.Sf3 mit verspätetem f2-f4 wurde sogar auch noch als Möglichkeit in der Vorbereitung wahrgenommen. Die Schlussrundenniederlage verwies Simon auf die Plätze, aber trotz schwerer Darmgrippe eine solide 2100er-Performance.
David erspielte 3,5 Punkte, er gewann die Partien bis auf eine Ausnahme gegen nominell Schwächere, riss aber nichts gegen Stärkere. Das kann beim nächsten Mal wieder anders aussehen. Gegenüber der Setzliste (17.) verschlechterte er sich nicht dramatisch (20.).
Bei den Mädchen wurde Jacqueline mit 6 Punkten grandios Dritte, herzlichen Glückwunsch! Im letzten Bericht wurde ja schon erwähnt, dass sie einige der Favoritinnen schon gehabt hat. Man munkelt, ihre eher schwache Leistung in der drittletzten Runde gegen die spätere Meisterin Lara Schulze (Niedersachsen) sollte ein paar Kraftreserven für die zwei Schlussrunden und Schlusssiege übriglassen. Falsch gedacht, Jacqueline hat immer alles gegeben und eine 2000er-Performance plus ein DWZ-Gewinn über 128 Zähler deuten darauf auch hin.
In der U14 spielte Daniel ein gutes Turnier. Mit 4,5 Punkten verbesserte er sich um sieben Ränge auf den 26. Rang. Tobias erzielte 3,5 Punkte und für ihn war es ein Turnier zum Vergessen. Klar waren ein paar Niederlagen vermeidbar, jedoch waren auch seine Siege nicht immer souverän. Am schachlichen Wissen lag es nicht, vielmehr brachte er seine Spielstärke einfach nicht aufs Brett. Für Lars (3 Punkte, 45. Platz) lief das Turnier auch nicht wirklich gut.
Bei den Mädchen holte Hannah gute 4,5 Punkte und verbesserte sich um zwei Ränge und wurde 15. Die Tendenz ging eher dorthin, dass sie gewonnene Endspiele remis gab, als dass sie durch Einsteller der Gegner noch gewann. Somit lässt sich an ein paar Schräubchen drehen und in den nächsten Jahren darf man sich auf einstellige Tabellenregionen freuen.
In der U12 blieben alle unter 50%, spielten aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Andere Landesverbände sind uns in der U12 und U14 einfach voraus. Jork holte 5 Punkte und verbesserte sich um 10 Tabellenplätze, David landete mit 4,5 Punkten auf seinem Startplatz, Nikolas holte 3 Punkte und wurde 55. Speziell bei Nikolas darf erwähnt werden, dass er erst vor zweieinhalb Jahren zum ersten Mal mit Schachfiguren in Berührung kam. Seine erste Teilnahme bei einer DJEM kam überraschend früh, aber vielleicht motiviert das ja für die Zukunft!
Bei den Mädchen schrammte Sijia Anna mit 6 Punkten knapp an ihrer eigenen Zielsetzung (6,5 Punkte oder mehr) vorbei. Ohne die zwei Schlussrundenniederlagen wäre noch einiges nach oben möglich gewesen. So konnte sie leider nicht ihren einstelligen Startplatz (9.) verteidigen und wurde 13. Dennoch verbesserte sie ihre DWZ, denn sie spielte eher vorne.
Ellen holte gute 5 Punkte und verbesserte sich um drei Plätze. Außerdem machte sie einen DWZ-Gewinn von beinahe 40 Zählern.
In der U10 hatten wir traurigerweise keine Mädchen dabei, weil beide Qualifikanten abgesagt haben und sich auf die Schnelle auch keine Nachzüglerinnen fanden. Für die nächsten Jahre muss im Bereich Mädchenschach auf Verbandsebene mehr passieren.
Bei den Jungs hatten wir mit Oliver, Marius und Julius drei sehr interessante Spieler am Start. Marius war an vorderster Stelle gesetzt (6.) und durch einen Schlussrundensieg schaffte er dann auch mit 7 Punkten einen sehr starken 8. Platz. Dazu kam, dass er die zwei Runden zuvor verloren hat. Durch den Schlussrundensieg war die gute Laune bei der Heimfahrt aber wiederhergestellt. Sein Heimtrainer Johannes Bathray und er leisten sehr gute Arbeit. ?
Julius erzielte 6 Punkte und landete auf dem 24. Platz, was seinem Startrang (23.) sehr nahe kommt. Oliver war an 14 gesetzt und mit 50% (5,5 Punkte) zog es ihn damit leicht nach hinten. Wenn die drei Youngster am Ball bleiben und noch ein bisschen Württembergische Konkurrenz dazukommt, haben wir in den 2007er und jüngeren Jahrgängen eine gute Perspektive in den nächsten Jahren!
In der U25 spielten Danny (5,5 Punkte, 26.Platz) und Mirjam (5,5 Punkte, 29. Platz) ein herausragendes Turnier. Danny gewann 30 DWZ dazu und knackte ziemlich genau die 2000er-Schallmauer, herzlichen Glückwunsch. Mirjam verbesserte sich um nahezu 140 Zähler und um beinahe 100 Tabellenplätze, das ist schon außergewöhnlich! Stefan (4,5 Punkte, 91.) und Knut (4 Punkte, 100.) landeten etwa dort, wo sie gesetzt waren.
Im B-Turnier sammelten Pierre (4,5 Punkte, 49. Platz), Lara (3,5 Punkte, 64. Platz) sowie Linda (3 Punkte, 77. Platz) wertvolle Erfahrung für die nächsten Jahre. Sehr schön auch das Interview von Linda und Lara, das in der Zeitung am Sonntag erschienen ist. Die beiden waren nämlich an der Eröffnungsfeier am Samstag in rosa Einhorn-Kostümen unterwegs gewesen, um auf diese Art dagegen zu demonstrieren, dass Württemberg keine einheitlichen T-Shirts besitzt. Eine Demonstration, die bei den Funktionären oben angekommen ist. Jugendlicher Mut und Elan tut uns allen gut.
Im KIKA-Turnier wurde Marvin sensationell Zweiter. KIKA steht ja für „Kinder könnens auch“. Mit einem Schlag ist Marvin auf dem Radar der Kader-Verantwortlichen. Auf seine Entwicklung werden wir uns nach alle freuen können.
Im Dabei-Cup versuchten Philipp Müller, Matthias Kobald, Yvonne Hapke und Heike Leser ihr Glück. Philipp holte 4 Punkte, verlor zurecht gegen den späteren Gewinner Xianlang Xu (Nordrhein-Westfalen), ein alter Bekannter, der vor sieben Jahren als 12-Jähriger bei der Württembergischen U18-Meisterschaft eben jenem Philipp die Meisterschaft vor Jaroslaw Krassowizkij sicherte. Die Niederlage gegen den Zweiten Fabian Stotyn hätte genauso gut ein Sieg sein können und die Schlussrundenniederlage gegen DWZ 1400 ist eigentlich auch nur der Delegationsleitersitzung zuzuschreiben, denn als er nach dieser ans Brett zurückkam, war die Grundstellung wieder aufgebaut und er hat auf Zeit verloren – etwas schade für dieses Turnier, in dem es ja um nichts geht, außer ein bisschen Spielen und Testen.
Matthias verbesserte sich vom 20. Setzlistenplat auf den 10. Rang (4 Punkte), Yvonne von 23 auf 12 (3,5 Punkte). Heike landete mit einem Zähler auf dem 44. Platz.
Bei der Familienmeisterschaft spielten unsere vielen Württembergischen Familien fleißig mit. Leider liegen mir keine Ergebnisse vor. Jedenfalls gingen die Familien Hapke, Reindl, Schwartz und Zell an den Start.
Ein Kompliment an Familie Hapke. Wer aufgepasst hat, hat festgestellt, dass sie das KIKA-Turnier, die Deutsche Meisterschaft, den Dabei-Cup sowie die Familienmeisterschaft mitgespielt haben. Mehr Präsenz geht nicht! Für die nächsten Jahre wünscht sich die WSJ, dass noch mehr Spieler und Familien an der Deutschen Meisterschaft (ob qualifiziert oder ob im KIKA-Turnier bzw. bei den Offenen Deutschen Meisterschaften) teilnehmen.
Als Delegationsleiter kann ich sagen, dass wir eine spannende und erlebnisreiche Woche hatten. Das Zusammengehörigkeitsgefühl war trotz uneinheitlicher T-Shirt-Bekleidung wie im Vorjahr auch vorhanden. Die „neuen“ Kommunikationsmittel trugen dazu entscheidend bei – wie auch die Aufgeschlossenheit und das durchweg positive Miteinander und Füreinander der Spieler und Eltern. Ohnehin darf auch mal nach außen gesagt werden, dass mit Ausnahme Davids und Lindas jeder Spieler mindestens einen Elternteil dabei hatte. Württemberg pflegt einen sehr familiären und strukturierten Umgang, während Berlins Delegationsleiter z.B. Kinder nur mitnimmt, wenn die Eltern zu Hause bleiben.
Württemberg kann dann wieder richtig vorne mit angreifen, wenn das richtige Maß an Autodidaktik, Fleiß (vor allem unterjährig) und Eigenständigkeit gelernt wird. Am Ende spielen eh die Kinder und das ist auch gut so. ?
Im Bereich Mächenschach haben wir in den letzten Jahren einiges versäumt, doch ich bin zuversichtlich, dass sich dies wieder ändern wird.
Liebe Leserinnen und Leser, wenn ihr Anregungen oder Fragestellungen habt – zu der DJEM, zu der DLM, zum Training im Allgemeinen, etc., so meldet euch bitte bei mir: