Diese Woche findet in Oer-Erkenschwick die Deutsche Ländermeisterschaft statt. Team Württemberg ist natürlich auch dabei. Wie es in Oer-Erkenschwick läuft, erfahrt ihr hier im Bericht.

Die Teilnahme an der Deutschen Ländermeisterschaft (DLM) erwies sich im Vorfeld für die Württemberger als schwieriges Unterfangen. Fast wäre (wie in 2023) kein Team zustande gekommen und die Frage nach dem zweiten Betreuer wurde erst wenige Tage vor dem Event beantwortet. Am Ende wurden es Daniel Schäfer und der Berichterstatter (Enis Zuferi, beide Heilbronner SV). Der Kader war aufgrund diverser Absagen ebenfalls ein Problem, zum Beispiel musste der Deutsche Meister U14, Neil Albrecht, wegen der parallel stattfindenden Jugend-WM absagen. Man könnte sagen, es war ziemlich "tough", das Ganze auf die Beine zu stellen.
Dafür war es aber ziemlich "tuff", wie sich die Jugendlichen schlugen. Mit einem 4-4 gegen Hamburg 2, im Schnitt über 200 Punkte schwächer, schien es zunächst so, als würde man an die traditionell eher schlechten Ergebnisse anknüpfen. Ein weiteres 4-4 gegen favorisierte Berliner wurde auf eine derart glückliche Weise erkämpft, sodass mir nur zu sagen blieb: das crazy, Digga.
Möglicherweise setzte der glückliche Punktgewinn ungeahnte Kräfte frei. Zunächst gab es ein 5-3 gegen Sachsen, welches auch in der Höhe so verdient war. Lennart Naumann vergab leider eine gute Stellung, Nick Retzlaff (der sonst sehr gut spielt) fand in einer Stellung eine wichtige Verteidigung nicht, dafür hatten Daniil Yasmo und Stela Moldovan das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Am dritten Turniertag gab es eine weitere Doppelrunde und es stellte sich die Frage, ob die Jungs und Mädchen der Belastung gewachsen waren. Die eindeutige Antwort darauf hieß "ja". Wo ein Spieler verlor, fing ihn ein anderer Spieler durch einen Sieg auf und so gewannen wir mit jeweils 5-3 gegen Hessen (mit einem super Sieg unseres Spitzenbretts Daniel Nunez Grégoire) sowie Sachsen-Anhalt. Sinnbildlich für die Zähigkeit der Württemberger war der Sieg von Colin Ensslinger gegen Sachsen-Anhalt, welcher seinen Gegner nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit niederrang.

Sprach ich im letzten Absatz noch davon, dass andere Spieler die Kohlen aus dem Feuer holten, so war dies nicht sehr genau: gerade die Mädchen brillierten im Turnierverlauf. Stela Moldovan ist mit 3 aus 6 an einem starken Brett 5 gut dabei, während Sztella Balazs (5,5/6) an Brett 7 und Tiffany Tu (5/6) an Brett 8 noch stärker strahlen. Tiffany bezwang in Runde 6 sogar die Deutsche Meisterin U12w, Daria Shynkar, wobei dies im Mannschaftskampf gegen Nordrhein-Westfalen nur ein Ehrenpunkt (Endstand 2-6) war.
Dennoch haben wir am letzten Turniertag gegen Bayern die Chance, auf 10 Mannschaftspunkte zu klettern, was definitiv ein Podiumsplatz sein sollte - mit etwas Glück sogar Platz 2. Wir können schon jetzt stolz auf die Leistung der Württemberger Spielerinnen und Spieler sein, aber dass eine Chance besteht, dasselbe Ergebnis wie 2011 (!) zu erzielen, motiviert uns noch viel mehr.
Live-Übertragung ab 8:45 Uhr auf Lichess:
https://lichess.org/broadcast/
